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# frauen* in der kunst (in %)

In der österreichischen Kunst- und Kulturszene können Frauen noch immer nicht den Platz einnehmen, der ihnen gebührt. Die Arbeit von Künstlerinnen und Kulturarbeiterinnen findet weder die entsprechende Beachtung noch die adäquate monetäre Abgeltung. Nach wie vor finden sich zu wenige Frauen in Führungspositionen kultureller Einrichtungen.

Quelle: www.frauenkultur.at

Historischer Rückblick:
Die Möglichkeiten für Frauen, einen künstlerischen Beruf zu ergreifen, sind in Europa einerseits eng verknüpft mit dem allgemeinen Selbstverständnis des Künstlertums, das seit der Renaissance einer starken Veränderung unterworfen war, andererseits mit den Zugangsmöglichkeiten zu einer künstlerischen Ausbildung. Die Kriterien, um eine künstlerische Laufbahn einschlagen zu können, waren in einzelnen Epochen unterschiedlich und gegenüber den Möglichkeiten von Männern asymmetrisch.
Bis in das 19. Jahrhundert konnte eine künstlerische Berufsausbildung für Frauen in Europa nur in einem kirchlichen, höfischen oder zünftischen Kontext – etwa eines Klosters, in Adelskreisen oder der väterlichen Werkstatt – durchlaufen werden. Dann meist im Luxusgüterbereich des Kunsthandwerks tätig, wurden viele Frauen zu Spezialistinnen der Glasschnitzerei, Elfenbeinschnitzerei, Stickerei sowie der Buchillustration und Stilllebenmalerei.
Frauen waren von akademischer Ausbildung, so auch der künstlerischen, allgemein ausgeschlossen. „Bis Ende des 19. Jahrhunderts war es Frauen meist nicht erlaubt, vor dem unbekleideten (männlichen oder weiblichen) Aktmodell zu zeichnen – eine schwerwiegende Beschränkung, wenn man bedenkt, dass das Aktstudium in diesen Perioden eine wesentliche Voraussetzung für die ‚Mythologische Malerei‘, aber auch die Genre- und Historien-, ja sogar die Landschaftsmalerei gewesen ist.“
Durch diese Beschränkung ergaben sich für Frauen eigene Themen. Wenn heute die Nase gerümpft werde, dass Frauen Blumen oder den eigenen Garten auf die Leinwand bringen, so sei dies einfach nur eine Konsequenz aus Umfeld und Bedingungen, unter denen sie gemalt hätten, so Marion Beckers, die Leiterin des Verborgenen Museums.
„Je mehr Ehre damit verbunden ist, desto weniger Preisträgerinnen/Projektleiterinnen gibt es. Je höher die Summe eines Preises/eines Verdienstes, desto niedriger der Frauenanteil“. Damit beschreibt Elisabeth Vera Rathenböck1 sehr treffend, die Situation für Frauen in der Kunst und Kultur. Dazu gehört, daß Frauen nachwievor diejenigen sind, die die arbeitsintensive (meist ehrenamtliche) Hintergrundarbeit in den Kulturinitiativen erledigen und vor allem im vermittelnden Bereich arbeiten.
Zentrale Forderungen:
▪Offensive Förderung von feministischen Projekten und Strukturen sowie Vernetzungsaktivitäten kunst- und kulturschaffender Frauen durch die öffentliche Hand.
▪Gleichberechtigte Vergabe von Fördermitteln an Frauen und Männer: Die Vergabe von öffentlichen Förderungen an KünstlerInnen und Organisationen ist an Gender-Kriterien zu binden. Die Förderrichtlinien sind in Zusammenarbeit mit Frauennetzwerken und Interessenvertretungen zu erstellen.
▪Weiters schließen wir uns dem ausführlichen Forderungskatalog der österreichweiten „Vernetzung Frauen in Kunst und Kultur“ (2006) sowie jenem des Frauenvolksbegehrens (1997) an.

Quelle:  kulturrat.at/agenda/imag/materialien/42monate/feministischekulturpolitik

Einige Beispiele aus der Kunstszene:

26% der Regietätigkeit wurde von Frauen ausgeführt, sie erhielten dafür aber nur 20% der Honorare für diesen Bereich.
Verhältnis der Musiker und Musikerinnen in Österreich: