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Frauenrechte

1918

Frauenwahlrecht

In Österreich wird das Wahlrecht für Frauen beschlossen. Ausgenommen sind Sexarbeiterinnen: „Frauenspersonen, die wegen gewerbsmäßiger Unzucht von der Sicherheitsbehörde bestraft worden sind“.

1919

Wahlrecht

Frauen können in Österreich erstmals wählen und gewählt werden.

1919

Nationalversammlung

Die ersten acht Frauen ziehen in die Nationalversammlung ein. Die ersten weiblichen Abgeordneten sind sieben Sozialdemokratinnen : Anna Boschek, Emmy Freundlich, Adelheid Popp, Gabriele Proft, Therese Schlesinger, Amalie Seidel, Maria Tusch, und eine Christlichsoziale : Hildegard Burjan.

1919

Bildung

Mädchen werden erstmals an öffentlichen Gymnasien zugelassen.

1919

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 5,03%

1920

Kunst

Erstmals werden Frauen an der Akademie der Künste in Wien zugelassen.

1920

Verfassung

Die österreichische Bundesverfassung tritt in Kraft. Sie enthält durch den Gleichheitsgrundsatz das ausdrückliche Verbot der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts.

1920

Antrag auf Liberalisierung der Abtreibung

Der Antrag der Sozialdemokratinnen auf Liberalisierung der Abtreibungsgesetze scheitert in der Nationalversammlung am Widerstand der anderen politischen Parteien; erst 55 Jahre später gelingt es, die Straffreiheit für Schwangerschaftsabbruch durchzusetzen.

1920

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 5,14%

1923

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 4,85%

1925

Familienrecht

Die Nationalratsabgeordneten Adelheid Popp und Gabriele Proft fordern die Schaffung eines Gesetzes zur Gleichstellung der Geschlechter im Familienrecht. 

1927

Gleichstellungsgesetz

Adelheid Popp und Gabriele Proft fordern im Nationalrat erneut ein Gleichstellungsgesetz, das bereits alle wesentlichen Punkte aller späteren Initiativen umfasst, die jedoch erst in den 70er Jahren umgesetzt wurden.

1927

Olga Rudel-Zeynek

wird die erste Präsidentin des Bundesrates

1927

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 3,64%

1929

erste Frauenpartei

wird die erste Österreichische Frauenpartei gegründet.

1930

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,67%

1933

Ständestaat

Mit der Zerstörung der parlamentarischen Demokratie geht eine weitgehende Entrechtung der Frauen einher. Das austrofaschistische Regime schliesst Frauen aus politischen Positionen aus.

1933

Notverordnung

Eine Notverordnung „über den Abbau verheirateter weiblicher Personen im Bundesdienste und andere dienstrechtliche Maßnahmen“ wird erlassen. Die offizielle Frauenpolitik des autoritären Ständestaates läuft auf ein Zurückdrängen der Frauen aus dem Berufsleben hinaus.

1934

Ständestaat

Die parlamentarische Demokratie in Österreich wird aufgelöst und ein autoritärer Ständestaat errichtet. Die Schulbildung der Mädchen wird wieder auf Haushaltungs- und Hauswirtschaftsschulen ausgerichtet. Im öffentlichen Dienst kommt es zu einer Aufnahmesperre für Frauen. Lehrerinnen müssen im Falle ihrer Eheschließung wieder ihren Beruf aufgeben.

1938

Ostmark

Österreich wird zur Ostmark des nationalsozialistischen Deutschen Reiches. Frauen dürfen keinerlei politische Funktionen mehr übernehmen.      Mädchen brauchen, um ein Gymnasium besuchen zu können, eine ministerielle Genehmigung.

1938

Universitäten

Der Frauenanteil an den Universitäten wird auf zehn Prozent beschränkt. Frauen sollen sich auf ihre Aufgaben in Heim und Familie konzentrieren. In der Realität allerdings werden sie zur Arbeit in Fabriken und Rüstungsbetrieben verpflichtet.

1938

Mutterkreuz

Das „Ehrenkreuz der Deutschen Mutter” (Mutterkreuz) wird als Auszeichnung für besonders kinderreiche und „arische“ Familien in Form eines Ordens von der NSDAP gestiftet. Je nach Anzahl der Kinder erhielten die Frauen ein bronzenes, silbernes oder goldenes (ab acht Kindern) Mutterkreuz.

1938

Zwangssterilisationen

Der ideologischen Überhöhung von „arischen“ Müttern stehen Zwangssterilisation und Zwangsabtreibungen bei jüdischen Frauen, Widerstandskämpferinnen, osteuropäischen, Roma und Sinti-Frauen, sowie Frauen mit Behinderung gegenüber. Über 1 Million Kinder und Jugendliche wurden durch die Nationalsozialisten ermordet.

1938

Ehegesetz

Das Ehegesetz des Deutschen Reiches tritt in Kraft. Die verpflichtende Zivilehe mit der Möglichkeit der Ehescheidung, unabhängig von religiösem Bekenntnis, wird eingeführt. Das Gesetz bezweckt die „Stärkung der Volksgemeinschaft“, die Zeugung von „arischen“ Kindern, sowie die Erleichterung der Scheidung von jüdischen Ehepartnern.

1938

Gymnasium

Um ein Gymnasium besuchen zu können, brauchen Mädchen eine ministerielle Genehmigung.

1945

Helene Postranecky

wird die erste Staatssekretärin für Volksernährung

1945

Regierung

Der Frauenanteil in der Regierung Renner beträgt 2%.

1945

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 5,45%

1948

Zenzi Hölzl

wird Österreichs erste Bürgermeisterin in Gloggnitz.

1949

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 5,45%

1951

Ludovica Hainisch-Marchet

tritt als erste Frau bei Bundespräsidentschaftswahlen an

1953

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,06%

1956

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 5,45%

1957

Mutterschutz

Ein umfassendes Mutterschutzgesetz, mit Beschäftigungsverbot für unselbständig erwerbstätige Frauen von sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Geburt eines Kindes, verbunden mit der Auszahlung von Wochengeld, wird verankert. Überdies ermöglicht es Frauen, sechs Monate nach der Geburt in unbezahlte Karenz zu gehen.

1959

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,06%

1960

Anti-Baby-Pille

Am 23. Juni 1960 erfolgte die offizielle Zulassung der FDA als Verhütungsmittel und am 18. August kam Enovid in den Vereinigten Staaten als erste Antibabypille auf den Markt.[14][15] Ihre erste Antibabypille Anovlar brachte die Berliner Schering AG zuerst im 1. Januar 1961 in Australien und zum 1. Juni des gleichen Jahres in Deutschland auf den Markt.

1962

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,06%

1966

Karenzgeld

Die Karenzzeit wird auf ein Jahr verlängert, und die Bezahlung von Karenzgeld eingeführt.

1966

Grete Rehor

Erstmals wird in Österreich eine Frau Ministerin. Grete Rehor (ÖVP) ist von 1966 bis 1970 Bundesministerin für Soziale Verwaltung.

1966

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,06%

1966

Regierung

Der Frauenanteil in der Regierung Klaus  beträgt 5%.

1967

Frauenabteilung

Grete Rehor gründet im Sozialministerium eine Frauenabteilung.

1970

Goldene Revolution

In Österreich ereignet sich, zum Erstaunen der Welt, die goldene Revolution. Sie gilt als eine der friedlichsten Revolutionen weltweit und ist seither Vorbild für viele nachfolgende Revolutionen.

1970

Machtübernahme

Eine Gruppe feministischer Frauen und Männer stürmt zeitgleich Bundeskanzleramt, Parlament und Präsidentschaftskanzlei und übernimmt provisorisch die Macht im Staat.

1970

Frauenbewegung

Auch in Österreich entsteht eine neue autonome Frauenbewegung. Frauenzentren, Frauenberatungsstellen, Frauenhäuser, Frauenbuchhandlungen, feministische Zeitschriften, Frauencafés, Frauensommeruniversitäten… werden initiiert und gegründet.

1970

Schulreform

Der traditionelle Bildungsrückstand der Mädchen verringert sich deutlich durch die gezielte Beseitigung regionaler, sozialer und geschlechtsspezifischer Benachteiligungen im Bildungswesen : gleiche Lehrpläne für Buben und Mädchen, Öffnung aller Schularten für beide Geschlechter, forcierter Ausbau des höheren Schulwesens außerhalb der Landeshauptstädte, kostenlose Schulbücher, Schülerfreifahrt.

1970

Regierung

Der Frauenanteil in der Regierung Kreisky  beträgt 13%.

1970

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 4,85%

1971

Regierung Dohnal

Die erste feministische Bundesregierung unter Bundeskanzlerin Johanna Dohnal wird angelobt. Das Kabinett besteht zu dem Zeitpunkt zu 50% aus Männern und zu 50% aus Frauen.

1971

Herta Firnberg

Herta Firnberg gründet das Ministerium für Wissenschaft und Forschung. Als Frauenvorsitzende der SPÖ setzt sie sich besonders für die Förderung von Mädchen ein.

1971

Frauenbewegung

Die zweite Frauenbewegung beginnt öffentlich und bedeutend zu werden, durch Demonstrationen und zahlreiche andere Aktivitäten engagierter Frauen.

1971

Parität

Die Österreichische Bundesregierung ist die erste geschlechtergerechte Regierung weltweit.

1971

Muttertagsdemo

130 Frauen ziehen, mit Pfannen und Kochlöffel ausgestattet, am Muttertag über die Mariahilferstrasse und demonstrieren für Gleichberechtigung und gegen den §144, das Verbot des Schwangeschaftsabbruchs. Mit dieser Demonstration und zahlreichen anderen Aktivitäten engagierter Frauen beginnt die Zweite Frauenbewegung öffentlich und bedeutend zu werden. Interview mit Maria Mesner

1971

Homosexualität

Das Totalverbot von Homosexualität wird aufgehoben – allerdings unter Einführung von vier Ersatzparagraphen, die Lesben und Schwule erneut diskriminieren.

1971

Ingrid Leodolter

wird die erste Ministerin für Gesundheit und Umweltschutz

1971

Nationalrat

Der Frauenanteil im Nationalrat beträgt 6,01%

1972

Quotenregelung

In allen öffentlichen Ämtern und in der Verwaltung wird die Quotenregelung eingeführt : alle Posten sind nunmehr zur Hälfte mit Männern und zur Hälfte mit Frauen zu besetzen.

1972

Abschaffung der Studiengebühren

Mit der Universitätsreform werden die Studiengebühren abgeschafft. Vor allem Frauen ist damit der Zugang zu höherer Bildung erleichtert. Der Anteil von weiblichen Studierenden steigt in der Folge stark an.

1972

Universitätsreform

Die Universitätsreform ermöglicht den gebührenfreien Zugang zu allen Universitäten und Kunsthochschulen. In der Folge steigt der Anteil weiblicher Studierender.

1973

Quotenregelung

Die Quotenregelung wird auch für die Privatwirtschaft eingeführt, sie gilt für Betriebe mit über 500 MitarbeiterInnen, für Aufsichtsräte und Vorstände in den Betrieben.